Hinweis aus aktuellem Anlass

Kurz vor Drucklegung dieses Buches griff Israel den Iran an, um dessen nukleare Infrastruktur zu vernichten.
Ich werde diese Ereignisse nicht erneut aufgreifen – das wäre ein anderes Buch.
Doch es gibt Stimmen, die den israelischen Präventivschlag für völkerrechtswidrig erklären. Bevor Sie urteilen, lesen Sie bitte die folgenden Zeilen.


Der Preis des Paradieses

Es gab eine Zeit, in der Kinderhände Granaten trugen.
In der Schulbänke sich leerten und Lastwagen füllten.
In der eine Regierung nicht nur mit Blut rechnete –
sondern mit der Zahl kleiner Leiber pro Quadratmeter Minenfeld.

Der Iran-Irak-Krieg war kein Krieg.
Er war ein gewaltiges Menschenopfer,
ein Altar aus Staub, Stacheldraht und Ideologie.
Und auf diesem Altar lagen Kinder.

Man nannte sie Basidsch.
Jungen, nicht älter als die Verse aus Schulheften,
manche kaum im Stimmbruch, viele noch mit Milchzähnen.
Man schickte sie in „menschlichen Wellen“ voraus,
unbewaffnet oft, bar jeder Strategie –
ihre Aufgabe: Minen zu räumen mit dem eigenen Körper.

Der Wind auf den Schlachtfeldern trug etwas Seltsames mit sich:
das leise Klingen billiger Plastikschlüssel,
goldfarben, aus Taiwan importiert,
um den Hals gebunden mit einem Versprechen:
Das Paradies öffnet sich für Märtyrer.

Die Kinder glaubten es.
Nicht weil sie dumm waren,
sondern weil sie indoktriniert, allein und arm waren.
Sie glaubten, dass sie mit einer Explosion Gott näher kommen,
und dass ihr Vaterland sie liebe,
obwohl es sie gerade in Stücke reißt.

Ein Staat, der seine eigenen Kinder in Stücke reißt.
Ein Staat, der statt Schulbüchern Sprengfallen verteilt,
statt Tränen Trost nur den Tod kennt,
und aus jedem Grab ein Propagandabild meißelt –
ein solcher Staat hat keinen Anspruch auf moralische Unversehrtheit.

Wer seine eigenen Söhne zu Sprengstoff macht,
der achtet das Leben nicht.
Nicht das der Kinder, nicht das der Mütter,
und schon gar nicht das derer,
die er in seinen Dogmen „Ungläubige“ nennt.

Wer solche Geschichte hat,
der sollte nie eine nukleare Zukunft bekommen.
Denn was nützt ein Schlüssel zum Paradies,
wenn der Mann, der ihn dir umhängt,
gleichzeitig den Zünder drückt?

Atomwaffen in den Händen derer,
die ihr eigenes Volk geopfert haben,
sind keine politische Frage –
sie sind ein Weckruf für die Menschheit.


Nüchterne Zahlen

  • Kinder im Einsatz: Ab 1980 schickte das iranische Regime – offiziell durch Ayatollah Chomeini genehmigt – mindestens hunderttausend Kinder unter 18 Jahren in den Krieg academic.oup.com+7en.wikipedia.org+7files.ethz.ch+7.
  • Kindersoldaten ab 9 Jahren: Berichtet wird von Kindern im Alter zwischen 9 und 16 Jahren, die als Minenräumer und „menschliche Wellen“ eingesetzt wurden .
  • Mate­rial‑Propaganda: Die „Plastikschlüssel“ – billig, importiert aus Taiwan – zirkulierten in großen Mengen unter den jungen Freiwilligen .
  • Todeszahl: Schätzungen gehen von zigtausenden bis hunderttausend gefallenen Kindern aus; die Zahl ist historisch nicht exakt belegbar, aber zahlreiche Zeitzeugenberichte und UN‑Dokumente bestätigen das Massensterben junger Soldaten .

Bevor man also jene verurteilt, die sozusagen präventiv einen Staat angreifen, der fähig ist, seine eigenen Kinder zu töten, sollte man sich überlegen, was dieser Staat erst recht mit Juden und „Ungläubigen“ macht, wenn er erstmal die Atombombe hat.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert