Der Begriff „Palästina“: Herkunft und historische Entwicklung -Kurzfassung. Hier gehts zur Langfassung.
Ursprung des Namens „Palästina“
Der Name „Palästina“ geht auf die Philister zurück, ein Volk an der Mittelmeerküste im 12. Jh. v. Chr. Griechische Autoren nannten das Gebiet Syria Palaistinē. Der Name wurde jedoch erst von den Römern im 2. Jh. n. Chr. offiziell eingeführt – als Strafe nach dem Bar-Kochba-Aufstand. Judäa wurde in Syria Palaestina umbenannt, um die jüdische Identität zu tilgen.
Jüdisches Land vor der römischen Herrschaft
Die Region war das Kerngebiet der israelitischen Königreiche. Nach dem Exil entstand der Zweite Tempel, später regierten die Hasmonäer. Pompeius machte Judäa 63 v. Chr. römisches Protektorat, Herodes regierte als Marionettenkönig. Trotz römischer Kontrolle blühte das jüdische Leben, wenn auch unter wachsendem Druck.
Jüdisches Leben zur Zeit Jesu
Zur Zeit Jesu war Judäa römische Provinz. Es existierten Gruppen wie:
- Zeloten (militanter Widerstand)
- Sadduzäer (tempelnahe Elite)
- Pharisäer (Gesetzesausleger)
- Essener (asketische Gemeinschaft)
Der Film „Das Leben des Brian“ zeigt mit Ironie die Zersplitterung dieser Gesellschaft.
Die jüdischen Aufstände und Roms Reaktion
Der erste jüdische Krieg endete 70 n. Chr. mit der Tempelzerstörung. 132 n. Chr. folgte der Bar-Kochba-Aufstand, der brutal niedergeschlagen wurde. Hunderttausende Juden wurden getötet oder vertrieben. Rom begann, die jüdische Identität aus dem Land zu tilgen.
Die Umbenennung Judäas in „Syria Palaestina“
Hadrian benannte das Land um, baute Jerusalem zu Aelia Capitolina um und verbot Juden den Zutritt. Der Begriff „Palästina“ war damit politisch motiviert – keine gelebte Selbstbezeichnung eines Volkes.
Fazit
Palästina war nie ein unabhängiger Nationalstaat arabischer Palästinenser. Der Begriff wurde von imperialen Mächten verwendet und politisch neu besetzt. Wer über „Besatzung Palästinas“ spricht, muss die tiefere Geschichte kennen.
Quellen: Encyclopaedia Britannica, Johannes Gerloff, ORF Religionen, Jewish Virtual Library, Wikipedia. Stand: 2025

